Gestützte Kommunikation

DEFINITION FC Netz Deutschland:


Die Gestützte Kommunikation (facilitated communication, FC) ist ein ergänzendes Element einer ganzheitlichen Kommunikationsförderung, die es manchen Menschen (FC-Nutzer) mit schweren kommunikativen Beeinträchtigungen ermöglicht, durch gestütztes Zeigen auf Kommunikationshilfen differenzierter zu kommunizieren. Bei FC geht es – wie bei jeder Methode der Unterstützten Kommunikation (UK) – darum, Wege zur Erweiterung und Differenzierung der Alltagskommunikation zu entwickeln. Eine Person (StützerIn) übernimmt in diesem Prozess die Aufgabe, je nach Schwere bzw.
Form der Beeinträchtigung der unterstützt kommunizierenden Person sowohl physische, kommunikativeund emotionale Hilfestellungen zu geben. Dies erfolgt stets nach dem Prinzip: so viel Stütze wie nötig, so wenig Stütze wie möglich. Durch die körperliche Stütze werden bspw. neuromotorische Probleme verringert und funktionale Bewegungsmuster trainiert. Der Stützer kann, muss aber nicht Gesprächspartner des FC-Nutzers sein. Die Kommunikationshilfen können vielfältig sein: z.B. Objekte, Photos, Symbole oder Buchstaben und werden stets auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Nutzer
abgestimmt – es geht um weit mehr, als das gestützte Schreiben

 

Definition aus der Studie von Frauke Janz, Theo Klauß 2012

Facilitated Communication – Interaktionsanalysen bei einer kontrovers diskutierten Methode 

Dabei zeigt sich, dass es „die“ Gestützte Kommunikation nicht gibt. Es handelt sich vielmehr um sehr unterschiedliche Arten des Stützens in variierenden Interaktions-Settings, die eigentlich nur gemein haben, dass durch Berührungen an verschiedenen Körperstellen und/oder verbale und emotionale Einflussnahme Zeige- und Schreibbewegungen ermöglicht werden. (Seite 69)

 

Prof. Dr. Georg Feuser (Aus Autismus – eine Herausforderung des MitmenschSeins Festvortrag bei der Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre „Hilfe für das autistische Kind“ 19./20. Oktober 2001 Fachtagung in Frankfurt.)

Zu denken geben sollte auch, daß immer wieder in Zweifel gezogen wird, was autistische Menschen äußern, die sich an uns Fachleuten vorbei in Grundzügen eine Schriftsprache angeeignet haben, wenn sie z.B. durch FC Hilfe erhalten, sich auszudrücken. Ist denn mein Vortrag durch das, was ich sage wahr oder durch das, was sie dem entnehmen, was ich sage? Oder ist das die Wahrheit, was sich durch das, was ich sage, in Ihnen an Empfindungen oder Erkenntnissen verändert, oder ist sie das, was sich in mir verändert, wenn ich während meines Vortrages in Ihre Gesichter sehe und versuche, Ihre Mimik hinsichtlich meiner Aussagen zu interpretieren? Allein an der Unbeantwortbarkeit dieser Fragen wird deutlich, daß alles, was wir als Dialog, Interaktion und Kommunikation bezeichnen, darauf ausgerichtet ist, gemeinsam „Sinn“ zu stiften (Feuser/Jantzen 19), mit und an anderen Menschen etwas zu bewirken. Alles, was daraus resultiert, wenn der Dialog gelingt, ist Produkt dieses Prozesses. Auch hier wäre die Forschung auf ganz andere Fragen auszurichten, als auf einen Glaubwürdigkeitbeweis.“

Kommunikationsassistenz durch die Gestützte Kommunikation

Liebe FC-Interessierte, mit diesen pdf Bausteinen sind Sie in der Lage die „Gestützte Kommunikation“ bei Ihren Angehörigen anzubahnen und ggf. auf neue Stützpersonen zu übertragen. Zur Aneignung eines erforderlichen umfassenden Wissens über die Gestützte Kommunikation sollten Sie trotzdem einen der deutschlandweit angebotenen FC-Kurse absolvieren, ggf. bei Dr. Petronilla Raila und Elke Klein, Literatur über FC siehe unsere Seite Literatur. 

Schilderung der Handlungsstörung der selbst betroffenen Rebecca Klein.
mein körperloser Körper.pdf

Schilderung der Handlungsstörung der selbst betroffenen Rebecca Klein.
mein körperloser Körper.pdf

Schilderung der Handlungsstörung der selbst betroffenen Rebecca Klein.
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